Der Online-Spielbericht kommt
Zunächst nur die Oberliga, dann soll der Verband folgen und gleichzeitig auch die Bezirke mitziehen. Die Bundesliga, bis auf die A-Jugend Bundesliga, hat schon das digitale Zeitalter erreicht, nun zieht die Oberliga Baden-Württemberg nach. 23 Schiedsrichter, alle berechtigt in der Oberliga zu pfeifen, trafen sich zur finalen Schulung in Marlen. Am 27.09.2014 soll beim Heimspiel der SG Hugsweier/Lahr (B-Jugend weiblich) im Bezirk Offenburg-Schwarzwald, der erste Spielbericht-Online ins Netz gehen.
Raphael Herrmann (am Laptop) führ den Spielbericht-online vor.
Der bisherige 5-fach Durchschreibsatzes hat im Bezirk allerdings noch nicht ganz ausgedient. Auf SHV-Verbandsebene und in den Bezirken bleibt er den Vereinen zumindest in dieser Saison noch erhalten. Angedacht ist allerdings eine freiwillige Handhabung der Software ab dem 01.01.2015. „Es sei noch nichts im Verband entschieden“, war bei der Schulung zu hören. Die Tendenz zum Online-Spielbericht zeichnet sich allerdings ab.
Der Spielbericht-Online greift direkt auf die webbasierte Datenbank - die unter anderem Pässe, Hallen und Schiedsrichter enthält, zu. Vor dem Spiel werden die Daten abgerufen und im Terminal oder Laptop vermerkt. Vereinsberechtigte, Schiedsrichter, Zeitnehmer und Sekretär müssen mehr zusammen arbeiten. So wird die erste Halbzeit erst in der Kabine der Schiedsrichter abgeschlossen, wenn eventuell aufkommende Fragen geklärt sind. Dazu muss das Eingabegerät natürlich mitgenommen werden.
Ebenso verhält es sich nach dem Spiel. Mit einem PIN unterschreiben die Berechtigten die Richtigkeit des Spielberichts und erst dann werden die Daten für den Server freigegeben.
Die Vorteile der neuen Form der Spielabwicklung überwiegen. Die Namen der vom Verein eingetragenen Spieler sind leserlich und gleichbleibend. Bisherige Strafen für nicht beim Staffelleiter angekommene Spielberichtsbögen entfallen. Fehlende Torschützen die nicht mit dem Endergebnis korrespondieren gehören der Vergangenheit an. Zudem zeigt die Software einige Hilfen auf, welche den Sekretär auf eventuelle Eingabefehler hinweist.
Doch das moderne Zeitalter nimmt auch die Schiedsrichter mehr in die Pflicht. Das 3. Timeout in der Oberliga und die Disqualifikationen mit und ohne Bericht waren ebenfalls Thema. Ansgar Huck wies ausdrücklich auf die Durchführungsvorschriften der BWOL hin. So bedarf der Online-Spielbericht einiger der Liga spezifisch angepasster Eintragungen, welche aber im Umkehrschluss bei eventuellen Fehlern eine Warnung ausgibt.
Indes stellt die Einteilung der Schiedsrichter, was mit diesem Programm ebenfalls möglich ist, eine Herausforderung dar. Bei kurzfristigen Ausfällen von Schiedsrichtern, müssen die Spiele neu besetzt und die Daten neu eingepflegt werden. Den Spielbericht unterschreiben kann nämlich nur der Schiedsrichter mit seiner PIN, der in der Datenbank für das aktuelle Spiel vermerkt wurde. Dennoch sehen die Schiedsrichter im Bezirk den neuen Anforderungen gelassen entgegen.
Quelle: handball-server.de